„Ich brauch keine Backups, ich hab RAID“

Obiges Zitat kann man insbesondere von Anfängern bzw. Personen mit weniger Erfahrung hören …

Warum man trotz RAID-System Backups anfertigen sollte, die nicht auf dem eigenen RAID, sondern extern, liegen, zeigt folgendes Beispiel, das sich hier soeben zugetragen hat.

Unser Backup-Server nutzt als Schutz vor Festplattendefekten ein RAID5-Array mit 6 Festplatten, davon werden fünf mit Daten belegt, auf der sechsten Platte werden Prüfsummen der Inhalte der anderen fünf Platten abgelegt. Fällt nun eine dieser sechs Platten aus, so kann der Inhalt der Platte aus den noch verbleibenden Festplatten wiederhergestellt werden. Dies erledigt der RAID-Controller im laufenden Betrieb, normalerweise also im Hintergrund.

Nun passierte hier folgendes: Der RAID-Controller meldete des öfteren, dass die Festplatte an Port 1 Sektorenfehler aufwies, welche aber korrigiert wurden. Das RAID5 war aber noch als „OK“ markiert, die Festplatte somit nicht defekt. Anstatt die fehlerhafte Platte zu tauschen, wurde eine eigentlich intakte Festplatte entfernt. Nun waren im RAID bereits zwei Platten defekt, wovon jedoch nur eine Platte als defekt markiert war. Normalerweise genügt in diesem Fall ein Rebuild des gesamten RAIDs, die fehlenden Daten werden dann erneut auf die Festplatte geschrieben. Durch die Sektoren-Fehler an Port 1 war der Rebuild in diesem Fall aber nicht möglich, das RAID ist somit komplett defekt.

Einzig verbleibende Alternative: Neuinitialisierung des gesamten RAID-Systems, damit verbunden der Verlust aller auf dem RAID befindlichen Daten.

Dies ist normalerweise der absolute Super-GAU, in unserem Fall jedoch nicht ganz so kritisch: Der Server wird lediglich als Backup-Server verwendet. Somit sind zwar die bisher abgelegten Backups nicht mehr nutzbar, diese werden jedoch nach und nach neu gespeichert.

Hoffentlich hilft dieser Beitrag anderen Administratoren, die eventuell vorhandenen RAID-Systeme nicht als „Allzweckwaffe“ gegen Datenverluste zu sehen …

Ergänzung: Unsere Systeme sind nicht nur mit RAID1 ausgestattet, es werden auch alle Daten regelmäßig (ca. alle 3-6 Stunden) auf ein physikalisch getrennten Backup-Server gesichert. Die Produktiv-Daten sind somit in jedem Fall gesichert.


Probleme am VPN-Gateway

Nachdem uns nun das neue Subnetz für den Betrieb des OpenVPN-Gateways zugeteilt wurde, gibt es mehr Probleme, als erwartet:

VPN-Gateway technisch lauffähig

Nach den letzten Änderungen und Ergänzungen am neuen OpenVPN-Gateway ist es uns möglich, nicht nur den verschlüsselten VPN-Zugriff über den Default-Gateway in das Internet anzubieten, sondern können Interessenten gegen Aufpreis eine eigene, statische IP-Adresse erhalten: Diese wird so konfiguriert, dass Daten, die das VPN verlassen, von dieser IP-Adresse kommen, sowie alle Daten, die an diese IP-Adresse geliefert werden, direkt an den Client weitergegeben werden. Es ist, bei aktivierter VPN-Verbindung, also möglich, direkt an dieser IP-Adresse...